Das lineare Opfer – Ein Lernvideo zur Anwendung linearer Funktionen

Mathematik Lehramtsstudentinnen und Studenten im 5. Semester gestalten Lernvideos aus dem Gebiet der Analysis.. Die fertigen Filmsequenzen sollen als didaktische Impulse bzw. im Bereich des Flipped Classroom eingesetzt werden können. Fachliche und fachdidaktische Unterstützung: Dr. Klaudia Singer und DDr. Christoph Gruber (PH Steiermark).

Hintergrund und Ziele der Lehrveranstaltung:

Im Sinne einer umfassenden Ausbildung wurde im Curriculum zur Lehramtsausbildung für Mathematiklehrer/innen der Sekundarstufe Allgemeinbildung eine Lehrveranstaltung geplant, die die Fachinhalte der Lehrveranstaltungen „Analysis und „Schulmathematik: Analysis“ um didaktische Aspekte erweitert. In der curricularen Konzeption dieser aufbauenden Lehrveranstaltung „Didaktik der Analysis“ wird in der Beschreibung der Lehrveranstaltungsinhalte der Fachbezug unterstrichen, während in der Zielformulierung der pädagogische Aspekt deutlich sichtbar wird.

  • Inhalte:

    • Globale Ideen der Analysis (einschließlich Funktionen)
    • zentrale Begriffe und Konzepte der Analysis und lokale Bedeutungen (Grundvorstellungen) dazu
    • typische/zentrale mathematische Tätigkeiten in der Analysis
  • Ziel:

    Die AbsolventInnen dieser Lehrveranstaltung…

    • haben fundierte Kenntnisse bezüglich globaler Ideen der angeführten Inhaltsbereiche und können diese bei der Konzeption, Entwicklung, Analyse und Reflexion von Unterrichtssequenzen und -materialien angemessen einsetzen
    • haben vielfältige Kenntnisse lokaler Bedeutungen mathematischer Begriffe und Konzepte der angeführten Inhaltsbereiche und können diese bei der Konzeption, Entwicklung, Analyse und Reflexion von Aufgaben, Unterrichtsmaterialien und -sequenzen sowie bei der Analyse und Reflexion von Lernprozessen angemessen einsetzen
    • können fachdidaktische Potenziale des Einsatzes von Technologie und Medien bei der Konzeption und Entwicklung von Unterrichtssequenzen, Unterrichtsmaterialien und Aufgaben nutzen
    • können typische mathematische Tätigkeiten bei der Konzeption, Entwicklung, Analyse und Reflexion von Unterrichtssequenzen, Aufgaben und Unterrichtsmaterialien zu den hier angeführten Inhaltsbereichen verständig und ausgewogen berücksichtigen
    • kennen verschiedene Methoden und nutzen diese für einen lernförderlichen und motivierenden Mathematikunterricht“.

Der grundlegende didaktische Ansatz hinter diesem Konzept „Lernen durch Lehren“ wurde bereits in den 1990er Jahren wissenschaftlich aufbereitet. Relativ jung ist im Vergleich der medienpädagogische Ansatz „Radio als Lernform“, der hier um den visuellen Aspekt zu „TV als Lernform“ erweitert wird.

Diese medienpädagogischen Ansätze bauen auf der Hypothese auf, dass Präsentationsformen, die sich rein auf den auditiven Kanal, bzw. auf audiovisuelle Kanäle beziehen, einer besonders intensiven Auseinandersetzung sowohl mit den Inhalten, als auch mit der Präsentationsform an sich bedürfen. Passend dazu schlägt Baacke dazu das unterrichtsmethodische Konzept der Medienkompetenzvermittlung vor, welches im medienpädagogischen Forschungsdiskurs große Akzeptanz genießt. Schorb bezeichnet diese handlungsorientierte Medienpädagogik als Medienpraxis, zur „Entwicklung der Fähigkeit der Subjekte, Medien produktiv zur Artikulation eigener kollektiver Interessen zu nutzen“. Demnach sollen „die Subjekte die Medien ‚in-Dienst-nehmen‘, d.h. sie als Mittel zur aktiven, mitgestaltenden Auseinandersetzung mit ihrer Lebenswelt gebrauchen“.

Zitiert:

Auer, C. (2016). Pädagogische Hochschule Steiermark. Abgerufen am 09. Februar 2018 von Das Radio der PH Steiermark als mediendidaktisches Bildungskonzept: https://www.phst.at/fileadmin/user_upload/Radioigel_Konzept.pdf.

Baacke, D. (2007). Medienkompetenz. Tübingen: Niemeyer. 

Dorfinger, J., & Matischek-Jauk, M. (2017). Das Radio als Lernform für Studierende – Erkenntnisse aus der Umsetzung eines innovativen Lehrveranstlatungskonzeptes. Gelingende Lehre – was gehört dazu? Woran erkennt man erfolgreiche Lehre, wie kann diese entwickelt und etabliert werden? (S. 38-39). FH Oberösterreich.

Entwicklungsverbund Süd-Ost. (2015). Curriculum für das Bachelorstudium Lehramt Sekundarstufe Allgemeinbildung – Curriculum 2015. Abgerufen am 16. November 2017 von https://www.phst.at/fileadmin/user_upload/20150601_Bachelorstudium_Sek_AB_Endversion.pdf.

Grzega, J. (2003). LdL in universitären Kursen. Ein hochschuldidaktischer Weg zur Vorbereitung auf die Wissensgesellschaft. Abgerufen am 16. November 2017 von http://www.ldl.de/LDL_ALT/material/berichte/uni/ldl.pdf. 

Mareike Kunter,  Jürgen Baumert, Werner Blum,  Uta Klusmann, Stefan Krauss,  Michael Neubrand (Hrsg.), 2011, Professionelle Kompetenz von Lehrkräften. Ergebnisse des Forschungsprogramms COACTIV. Münst: Waxmann.

Schorb, B. (2008). Handlungsorientierte Medienpädagogik. In U. Sander, F. von Gross, & K.-U. Hugger (Hrsg.), Handbuch Medienpädagogik (S. 75-86). Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften.